Aus ICH wird WIR.

Eng mit der Wachstumsfrage verbunden, sehe ich die drohende Spaltung der Wandlitzer Gesellschaft als elementare Hausaufgabe für die zukünftige Gemeindevertretung an. Auf der einen Seite die Befürworter – oft die „Neuen“ bzw. „Zugezogenen“, die sich ein modernes und zeitgemäßes Wandlitz wünschen. Auf der anderen Seite die Konservativen – oft die „Alteingesessenen“ bzw. die „Ur-Wandlitzer“, denen die Veränderungen zu weit gehen und die oft überproportional die „Folgen des Wachstums spüren“. Ohne Wenn und Aber, es geht immer nur zusammen!

Die Verrohrung des politischen Diskurses, zunehmender Populismus sowie die Zerstrittenheit in der aktuellen Gemeindevertretung sind sicherlich für ein Gemeinschaftsgefühl nicht förderlich. Oder sind sie vielleicht sogar ein Stück Katalysator für eine drohende Spaltung? Einflüsse aus der bundespolitischen Großwetterlage seien bewusst außen vorgelassen.

Gemeinschaft

In Wandlitz muss wieder das Wir-Gefühl und der Gemeinschaftsgedanken in den Mittelpunkt rücken. Ein wichtiger Ansatzpunkt dafür ist eine partnerschaftliche und lösungsorientierte Kommunalpolitik. Die hart in der Sache diskutiert, dabei aber stets fair im Umgang bleibt.

Für mich gilt: Eine Gemeinde, neun Ortsteile, ein Ziel – aus ICH wird WIR. Etwas pathetischer ausgedrückt, Wandlitz muss zukünftig wieder mehr als die Summe seiner Einzelteile sein.

Der Schlüssel dafür sind lebendige Ortsteile, die eine offenes, gemeinschaftliches Miteinander und Füreinander ermöglichen.

Die „neuen Wandlitzerinnen und Wandliter“ sollen sich schnell heimisch fühlen. Ein „Kennenlernen Café“ ist der erste Schritt dazu. Einmal im Quartal werden alle „Neuen“ ortsteilübergreifend eingeladen. Ortsteilpaten, die als erste Ansprechpartner und Kontaktpersonen fungieren, unterstützen den Austausch innerhalb des Ortsteils und der Gemeinde.

Auf meiner ToDo-Liste zum Thema „Gemeinschaft“ stehen:

  • Vorbild für eine partnerschaftliche Kommunalpolitik sein
  • Begegnungsräume, Treffpunkte und Veranstaltungsräume für das soziale Miteinander ermöglichen
  • Formate, die der Gemeinschaft ein Gesicht geben und ein ortsteilübergreifendes Wir-Gefühl fördern, entwickeln
  • Willkommens-Stammtisch für Neu-Wandlitzer/innen etablieren
  • Ortsteilpaten („Buddys“) etablieren

 

Ehrenamt und Gesellschaft

Ohne das gemeinschaftliche Engagement wäre Wandlitz wohl nur halb so lebenswert. Etablierte Institutionen wie die Ehrenamtsagentur prägen unsere Gemeinschaft nachhaltig. Wandlitz hat eine vielfältige Vereinslandschaft, die es gilt, zu fördern und zu erhalten. Die Freiwillige Feuerwehr ist stets präsent und im Ernstfall unser Helfer in der Not. Sie sind die stillen Helden im Ehrenamt und der Kitt unserer Gesellschaft.

Meiner Meinung nach engagiert sich die Gemeinde – sowohl die Verwaltung als auch die Wandlitzer/innen – überproportional bei der Aufnahme und Integration Geflüchteter. Um es auf den Punkt zu bringen, ich persönlich unterstütze dies. Den ersten Satz im zukünftigen Leitbild „Wir sind zukünftig eine weltoffene und tolerante Gemeinde…“ unterschreibe ich sofort.

Sicherlich läuft auch bei uns nicht alles perfekt, aber für mich ist das Jammern auf hohem Niveau. Menschlichkeit und Solidarität sind ein hohes Gut, was nicht zur Diskussion steht. Toleranz und gegenseitiger Respekt sind unser höchstes Gut.

Begleitende Diskussionen in diesem Kontext, z.B. Wohnraum, Infrastruktur, ärztliche Versorgung etc., sind generell ein schwieriges Thema in unserem Ort und werden oft für eine ideologische Diskussion missbraucht.

Auf meiner ToDo-Liste zum Thema „Ehrenamt und Gesellschaft“ stehen:

  • Ehrenamtliches Engagement mit einem eigenen Budget fördern
  • Ehrenamtstag in allen Ortsteilen etablieren
  • Die Jugend zum Ehrenamt sensibilisieren und motivieren
  • Ortswehren inkl. der Jugendwehren unterstützen
  • Integrationsangebote ausbauen und ein Arbeitsangebot in der Gemeinde schaffen
  • Einen gemeindeweiten Tag für Respekt und Toleranz etablieren